- Natürliche Lebensmittel sind alle unbehandelten, unmanipulierten Produkte, wobei Kollath vor allem Rohmilch und Rohgetreide lobt, während er tierische Lebensmittel (rohes Fleisch und Fisch, Eier) auf Grund ihrer leichten Verderblichkeit und als Träger von Krankheitserregern kritisch sieht.
- Mechanisch aufgeschlossene Nahrung wie Säfte, geschnittene, geraspelte Gemüse und gemahlenes Getreide erleichtert den Kauvorgang und führt zu einer schnelleren und höheren Energie- und Nährstoffzufuhr. Solange Zerkleinerung und Nahrungsaufnahme unmittelbar aufeinander folgen, sind die Wertstoffverluste vertretbar. Kritisch sind die Nährstoffverluste, die durch die industrielle Verarbeitung von Nahrungsmitteln außer Haus und die daraus resultierenden langen Transportwege und Lagerdauer eintreten.
- Fermentativ, das heißt durch Gärung aufgeschlossene Nahrung, wie etwa Sauerkraut, zählt für Kollath zu den Lebensmitteln.
- Die erste Stufe toter Nahrung ist die erhitzte Kost. Alles Kochen führt unvermeidlich zu Nährstoffverlusten. Es vermehrt die Menge der dem Menschen zur Verfügung stehenden Nahrung, mindert aber die Qualität der Gesamtnahrungsmenge. Duftstoffe, Fermente, Vitamine werden vernichtet, Eiweiß denaturiert, Mineralien aus der natürlichen Bindung gelöst und damit für den menschlichen Organismus unbrauchbar gemacht. Deshalb soll nur gekocht werden, was ungekocht nicht genießbar ist, und das möglichst kurz und bei niedrigen Temperaturen.
- Konservierte Nahrung resultierte schon früh aus dem Bestreben des Menschen, den Wechselfällen des Jagd-, Sammel- und Ernteglücks durch Haltbarmachung von Überschüssen zu begegnen. Kühl Lagern und Trocknen dürften die ältesten Methoden gewesen sein. Pökeln, Milchsäuregärung und Würzen ergänzten später die Vorratshaltung in den Haushalten, die im wesentlichen darauf ausgerichtet waren, Engpässe während des Nahrungsjahrs zu vermeiden. Man opferte dabei Nährstoffe der Verfügbarkeit von Kalorien, um dem drohenden Hunger zu entgehen.
- Präparate sind alle Substanzen, die entweder synthetisch hergestellt werden oder aus natürlichen Substanzen durch künstliche Verfahren gewonnen werden, wie zum Beispiel Raffinadezucker, Weißmehl, aber auch alle sogenannten Lebensmittelzusatzstoffe, wie Konservierungsmittel, Farbstoffe, Bindemittel.
Die Stufen vier bis sechs sind laut Kollath für eine gesunde Ernährung unzuträglich, vier und fünf können zum Kalorienerhalt dienen, aber 6 ist abzulehnen.
Nahrungsmenge durch Selbstbeobachtung finden
Praktisch empfiehlt Kollath, die notwendige Nahrungsmenge durch Selbstbeobachtung herauszufinden und die Nahrung
- aus 10 Prozent Lebensmitteln der Stufe 1 ("unveränderte Rohkost")
- 20 Prozent der Stufe 2 ("mechanisch zerkleinerte Rohkost")
- 30 Prozent der Stufe 3 ("fermentierte Kost") und
- 40 Prozent der Stufe 4 ("gekochte Nahrung")
zusammenzustellen. Darüberhinaus erlaubt er in Notzeiten Konserven und Zucker als Gewürz.
Kollath rät, einfach und mäßig zu essen, jedoch vollwertig und abwechslungsreich, wohldurchdacht zubereitet und zusammengestellt, nicht zu heiß und nicht zu kalt und nur wenn man wirklich Hunger hat. Ein schön gedeckter Tisch, Vermeidung von Ärger vor und während der Mahlzeit, Konzentration auf das Essen und gründliches Kauen dienen der Bekömmlichkeit. Man soll pflanzliche Nahrung bevorzugen und einen Teil davon roh zu Beginn einer jeden Mahlzeit essen. Fleisch soll nur als gelegentliche Zugabe auf den Tisch kommen. Konserven; Präparate und Genussgifte wie Kaffee, Tee und Alkohol sind zu meiden. Zur vollen Nahrungsverwertung gehört ausreichend Bewegung und ganz wichtig: Nicht Nahrungstabellen, sondern das Wohlbefinden des Körpers ist das Maß für eine gute Ernährung.
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